Leo XIV.: Kirche kann keine Form von Missbrauch tolerieren
Die Konferenz mit dem Titel „Unsere Mission des Schutzes: ein Weg der Hoffnung und des Mitgefühls“ fand nur wenige Tage nach der Veröffentlichung des jüngsten Berichtes der Päpstlichen Kinderschutzkommission (16. Oktober 2025) statt. Konkret wurden während der Arbeiten vom 20. bis zum 23. Oktober verschiedene Programme vorgestellt, die darauf abzielen, in der Kirche der Philippinen eine Kultur des Schutzes zu verankern, insbesondere durch das „Catholic Safeguarding Institute“, das Bildungs-, Ausbildungs-, Forschungs-, Begleit- und Beratungsdienste anbietet.
Papst Leo XIV. war es ein Anliegen, die Ziele der Konferenz zu unterstützen. In seiner Botschaft, betonte der Papst, dass „jede Pfarrei und jede pastorale Tätigkeit“ ein Raum sein müsse, „in dem Gott verherrlicht und für andere gesorgt wird – insbesondere für Kinder und schutzbedürftige Personen.“
Leo XIV.: Transparenz ist ein Gebot
Die philippinische Kirche traf sich zu ihrer ersten nationalen Kinderschutz-Konferenz in Clark-Angeles (Provinz Zentral-Luzon). Die Veranstaltung wurde vom Büro der Bischofskonferenz für den Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Personen organisiert.
Vor mehr als 300 Teilnehmenden – darunter auch Fachleute und Vertreter der Kirchen von Malaysia, Singapur, Brunei und Vietnam – verlas der Erzbischof von San Fernando, Florentino Lavarias, Vorsitzender des philippinischen Kinderschutzbüros, am 23. Oktober die Botschaft des Papstes. Sein Büro hatte die Konferenz in Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Kinderschutzkommission, dem Catholic Safeguarding Institute (CSI) und der Ordensoberenkonferenz der Philippinen (CMSP) organisiert. Dabei seien 76 Prozent der Diözesen, 71 Prozent der Apostolischen Vikariate und 50 Prozent der Prälaturen auf den Philippinen, neben dem Militärordinariat, vertreten gewesen, hieß es seitens der Organisatoren.
In seiner Botschaft verleiht Leo XIV. auch seinem Anliegen Ausdruck, dass die Konferenz „zur Umsetzung wesentlicher Politiken und Praktiken führt, die Transparenz im Umgang mit Fällen gewährleisten, eine Kultur der Prävention fördern und diese ‚Kleinen des Herrn‘ schützen.“
Bischof Alí: Jede Tätigkeit muss opferzentriert sein
Unter den zahlreichen Relatoren war auch Bischof Luis Manuel Alí Herrera, Sekretär der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen, der den Schutz als gemeinsamen Weg der Synodalität, Solidarität und Hoffnung hervorhob.
„Wir müssen ehrlich sein“, räumte der Bischof direkt zu Beginn ein: „Der Weg der Kirche im Bereich des Schutzes war von schmerzhaften Versagen und tiefen Wunden geprägt.“
Weiter erklärte er mit Blick auf den Brief an das Volk Gottes von Papst Franziskus (2018), in dem dieser die Schwere des Missbrauchs anerkannte und zu einer gemeinschaftlichen Antwort aufrief: „Schutz ist ein Zeichen dieser Umkehr: Er bedeutet den Übergang vom Schweigen zur Wahrheit, von der Verleugnung zur Gerechtigkeit, von der Angst zur Hoffnung.“
Transparenz gefordert
Es gelte also, die Augen zu öffnen und sich für Transparenz zu entscheiden, so der Appell des kolumbianischen Bischofs, der seit März 2024 Sekretär der Päpstlichen Kinderschutzkommission ist:
„Schutz darf nicht auf eine administrative Pflicht reduziert werden – er ist im Kern ein theologisches Gebot, ein evangelischer Auftrag, der unsere kirchliche Leitung, unsere Dienste, unsere physischen und digitalen Räume sowie alle pastoralen Initiativen durchdringen muss.“
Der Ansatz, so Alí, müsse die Opfer in den Mittelpunkt stellen, wobei die Sicherheit und das Wohl der Überlebenden oberste Priorität haben.
(vatican news - cs)
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