Suche

Papst Leo: „Wir versagen beim Klimaschutz“

Mit Sorge verfolgt Leo XIV. das Hin und Her auf der laufenden Klimakonferenz COP30 in Brasilien. „Noch ist es Zeit, um den Anstieg der globalen Temperatur unter der 1,5°C-Marke zu halten, aber das Zeitfenster schließt sich gerade.“

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Das sagte der Papst in einer Videobotschaft an Kirchenvertreter aus dem globalen Süden, die sich im Amazonasmuseum des Tagungsortes Belém getroffen haben. Die Botschaft wurde in der vergangenen Nacht (MEZ) veröffentlicht.

„Das Klimaabkommen von Paris (von 2015) hat konkrete Fortschritte gebracht und stellt weiterhin unser stärkstes Werkzeug dar, um die Menschen und den Planeten zu schützen. Aber wir sollten ehrlich sein: Nicht das Abkommen versagt, sondern wir sind es, die in unserer Antwort (auf den Klimawandel) versagen. Was fehlt, ist der politische Wille bei einigen.“

Den Namen Trump erwähnt der Papst nicht

Den Namen Donald Trump erwähnt der Papst, der aus den USA stammt, in seiner Videobotschaft nicht. Auf Anweisung des Präsidenten sind die Vereinigten Staaten aus dem Klimaabkommen ausgetreten; sie haben keine nationale Delegation nach Belém geschickt.

„Die Schöpfung schreit auf“

„Die Schöpfung schreit auf – durch Überschwemmungen, Trockenheiten, Stürme und unerbittliche Hitze. Ein Drittel der Menschheit lebt in einer Situation großer Verwundbarkeit wegen dieser klimatischen Veränderungen. Für sie ist der Klimawandel keine ferne Drohung. Diese Menschen zu ignorieren, würde bedeuten, unser gemeinsames Menschsein zu leugnen!“

Klimaschutz als Investition in eine gerechtere Welt

Leo XIV. rief – ganz im Stil seines Vorgängers Franziskus, der vor zehn Jahren eine Enzyklika zum Thema Umwelt verfasst hat – zu „schnellem Handeln“ auf, „mit Glauben und Prophetie“. An die Verhandler in Belém gewandt bemerkte er: „Stärkerer Klimaschutz würde wirtschaftliche Systeme hervorbringen, die robuster und gerechter wären. Das wäre eine Investition in eine gerechtere und stabilere Welt.“

Papst Leo XIV. zum Klimagipfel in Brasilien - Ein Bericht von Radio Vatikan

„Hüter der Schöpfung, nicht Rivalen bei ihrer Ausplünderung“

Dass er nicht zu den Leugnern des Klimawandels zählt, machte Papst Leo deutlich, als er dazu ermunterte, sich „an die Seite der Wissenschaftler“ zu stellen. „Wir sind Hüter der Schöpfung, nicht Rivalen bei ihrer Ausplünderung. Senden wir gemeinsam ein klares globales Signal aus: Nationen, die mit unverbrüchlicher Solidarität das Abkommen von Paris und die Zusammenarbeit in der Klimapolitik unterstützen.“

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

18. November 2025, 10:22