Missbrauchsverdacht: Papst nimmt Rücktritt eines spanischen Bischofs an

Der Bischof hatte bereits im Juli 2024 seinen Rücktritt aus Altersgründen eingereicht, wie vom Kirchenrecht vorgesehen. Gegen ihn laufen Untersuchungen wegen mutmaßlicher Fälle sexualisierter Gewalt, die er in den 90er Jahren während seiner Zeit als Leiter des Priesterseminars von Getafe im Großraum Madrid begangen haben soll. Zornoza erklärt, er werde sich trotz seiner Zurückhaltung seiner medizinischen Behandlung widmen und „mit Gelassenheit und Vertrauen in Gott meine Verteidigung gegen diese ungerechte und falsche Anschuldigung vorbereiten“.

Am Montag dieser Woche hatte Leo XIV. den Vorstand der Spanischen Bischofskonferenz (CEE) zu einem etwa einstündigen Treffen empfangen. Der Papst sei über den Fall informiert, habe sich aber nicht weiter dazu geäußert, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Luis Argüello, nach der Audienz.

Tags darauf wurde Leo von Medienschaffenden in Castelgandolfo zu dem Fall befragt und sagte, Zornoza habe seine Schuldlosigkeit beteuert. „Es wurde eine Untersuchung eingeleitet, die wir ihren Lauf nehmen lassen müssen, und je nach Ergebnis wird es Konsequenzen geben“, so das Kirchenoberhaupt vor vier Tagen. Für die Opfer wünsche er sich, „dass sie einen sicheren Ort finden, an dem sie sprechen und ihre Fälle vorbringen können“. Leo leitete von 2023 bis zu seiner Wahl zum Papst das Dikasterium für die Bischöfe im Vatikan.

Zornoza ist der erste amtierende Bischof in Spanien, der des Missbrauchs beschuldigt wird. Nach der Papstaudienz am Montag in Rom hielt die spanische Bischofskonferenz ihre Vollversammlung, an der Zornoza nicht teilnahm. 

(vatican news – gs)