Papst im Libanon: Unser Interview mit Patriarch Béchara Raï
Jean-Pierre Yammine - Beirut und Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Der Kardinal betont, dass Leo XIV. nicht „mit leeren Händen” in das Land komme, sondern mit Worten voller Versöhnung, Unterstützung und Hoffnung. „Für mich ist dieser Besuch ein persönlicher Appell, ein Appell an jeden von uns Libanesen, ein Appell zur Veränderung, dazu, ein neues Kapitel aufzuschlagen: das Kapitel des Friedens, das Kapitel der Hoffnung, denn wir können nicht so weiterleben, als wäre nichts geschehen”, so der maronitische Patriarch.
Kritischer Moment für den Libanon
Am Dienstagmittag reist Papst Leo XIV. aus dem Libanon ab. Kardinal Béchara Boutros Raï geht im Interview mit uns auch auf die Zukunft nach dem Papstbesuch ein, namentlich auf die Gefahr, dass danach doch alles wieder beim Alten bleibt. „Wir hoffen, dass die Libanesen den Wert dieses Besuchs in den Libanon schätzen, den der Heilige Vater sich gewünscht hat, weil er weiß, dass der Libanon politisch einen sehr, sehr kritischen Moment durchlebt und, wie man auf Arabisch sagt, die ,Kriegstrommeln schlagen`.“
Botschaft des Friedens und der Hoffnung
Papst leo XIV. will in dieser Situation Frieden bringen, das ist immer wieder sein Appell und sein Gebet auch am 2. Tag seines Libanonbesuchs. Das Motto der Papstreise für das Land lautet „Selig, die Frieden stiften.“
„Der Papst“, das betont auch Kardinal Béchara Raï, „kommt, um über Frieden und Hoffnung zu sprechen, er spricht die Herzen aller an“. Kardinal Raï betont, dass die Ansprachen des Papstes sich zudem nicht speziell an Christen oder Muslime richteten, sondern an alle, an jeden libanesischen Mann und jede libanesische Frau. „Das ist für mich der Wert des Papstbesuchs.“ Für den Patriarchen ist der größte Wunsch, dass die Samen, die Leo XIV. in diesen Tagen mit seinem Besuch bringt, Früchte tragen. Er betont, es sei dringend nötig, einen immer offeneren Blick auf die Welt zu werfen und sie ein für alle Mal zu verändern.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.
