Papst verurteilt Sydney-Anschlag: „Schluss mit antisemitischer Gewalt!“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Papst empfing im Vatikan die Delegationen, die die diesjährigen Weihnachtsgaben überreichten.
Papst Leo XIV. bittet um Gebet für Sydney-Opfer
Der Fokus seiner Ansprache verschob sich abrupt von der weihnachtlichen Symbolik zur aktuellen Tragödie in Australien. Dort hatten bewaffnete Angreifer am Sonntagnachmittag (Ortszeit) eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am Bondi Beach angegriffen. Die Behörden sprechen von einem „antisemitischen Terroranschlag“.
Mit bewegter Stimme wandte sich Papst Leo XIV. an die Anwesenden:
„Insbesondere heute möchte ich dem Herrn die Opfer des terroristischen Massakers an der jüdischen Gemeinde in Sydney anvertrauen, das gestern verübt wurde. Schluss mit diesen Formen antisemitischer Gewalt! Wir müssen den Hass aus unseren Herzen verbannen.“
Der Papst bat die Gläubigen, für alle zu beten, die „unter Krieg und Gewalt leiden.“ Die internationale Gemeinschaft hatte weltweit Anteilnahme bekundet, während Israel die australische Regierung zu stärkeren Maßnahmen gegen Antisemitismus aufgefordert hatte.
Krippe und Baum als Zeichen der Hoffnung
Der Papst nutzte die Gelegenheit der Krippensegnung, um die Zeichen von Glaube und Hoffnung zu betonen.
Die diesjährige Krippe stammt aus der Diözese Nocera Inferiore-Sarno in Kampanien. Die künstlerische Darstellung verbindet die Geburt Christi mit typischen Elementen der Region. Die Krippe erinnere alle Pilger, dass „Gott der Menschheit nahe wird, einer von uns wird, indem er in unsere Geschichte mit der Kleinheit eines Kindes eintritt.“
Der große Weihnachtsbaum, eine Rotfichte, stammt aus den Wäldern der Gemeinden Lagundo und Ulten in Südtirol (Diözese Bozen-Brixen). Das immergrüne Gewächs sei ein Zeichen des Lebens und der Hoffnung, die auch in der Kälte des Winters nicht schwindet. Die Lichter symbolisierten Christus, „das Licht der Welt, das gekommen ist, um die Dunkelheit der Sünde zu vertreiben.“
Eine weitere, künstlerisch gestaltete Weihnachtsdarstellung in der Aula Paolo VI. stammt in diesem Jahr aus Costa Rica und trägt den Titel Nacimiento Gaudium. Die Szene ist mit 28.000 bunten Bändern geschmückt, von denen jedes ein Leben repräsentiert, das dank katholischer Organisationen vor einer Abtreibung bewahrt wurde – ein starker Appell für den Schutz des Lebens von der Empfängnis an.
Beleuchtung am Nachmittag
Am Montagnachmittag wird der Weihnachtsbaum und die Krippe auf dem Petersplatz bei einer öffentlichen Feier um 17:00 Uhr beleuchtet und für Besucher zugänglich gemacht. Die Zeremonie kann live über unsere Homepage und den YouTube-Kanal mitverfolgt werden, allerdings ohne deutschen Kommentar.
(vatican news)
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