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Kardinal Edoardo Menichelli verstarb am Montag im Alter von 86 Jahren Kardinal Edoardo Menichelli verstarb am Montag im Alter von 86 Jahren 

Italien: Kardinal Menichelli verstorben

Der italienische Kardinal Edoardo Menichelli, emeritierter Erzbischof von Ancona-Osimo, ist am Montag gestorben. Erst kürzlich, am 14. Oktober, hatte er seinen 86. Geburtstag gefeiert. 2015 nahm Papst Franziskus Menichelli ins Kardinalskollegium auf. Papst Leo XIV. kondolierte zum Tod des „lieben" Bruders, „der der Kirche und dem Heiligen Stuhl mit Hingabe gedient hat“.

Edoardo Menichelli war von 2004 bis 2017 Erzbischof von Ancona. Nach seinem altersbedingten Rücktritt als Erzbischof dort berief Papst Franziskus ihn im September 2017 zum Mitglied der Apostolischen Signatur. Mit dem Tod des Kardinals gibt es aktuell 246 Kardinäle in der katholischen Kirche. 127 von ihnen sind unter 80 Jahren und damit papstwahlberechtigt.

„Nach Erhalt der Nachricht vom Tod von Kardinal Edoardo Menichelli möchte ich mein Beileid für den Verlust dieser kirchlichen Gemeinschaft und der Gemeinde Chieti-Vasto, deren eifriger Hirte er war, sowie der Erzdiözese Camerino-San Severino Marche, deren großzügiger Priester er war, zum Ausdruck bringen“, schrieb Leo XIV. in einem Beileidstelegramm an Angelo Spina, Erzbischof von Ancona-Osimo. Der Papst erinnerte in seinem kurzen Schreiben an „diesen lieben Bruder, der der Kirche und dem Heiligen Stuhl mit Hingabe gedient hat“. Er schloss mit den Worten: „Ich erhebe mein Gebet zum Herrn, dass er ihn auf Fürsprache der seligen Jungfrau Maria im himmlischen Jerusalem aufnehme”.

Treffen mit Papst Benedikt XIV.

Am 11. September 2011 empfing Menichelli Papst Benedikt XVI. zu einem Pastoralbesuch in Ancona, wo er in der Werft die Abschlussmesse des XXV. Italienischen Eucharistischen Kongresses zelebrierte. Auf ausdrücklichen Wunsch des Erzbischofs stand die große nationale Versammlung unter einem dreifachen Motto –  Feierlichkeiten, Nächstenliebe und Kultur – und wurde durch einige besondere Begegnungen mit dem Papst geprägt: eine für Ehepaare und Priester, um ihre berufliche Identität wiederzugewinnen und ihr gemeinsames Engagement für die Erziehung wiederzuentdecken sowie ein Treffen mit Verlobten, um ihnen die Nähe der Kirche zu bekunden. Der Besuch bleibt aber auch wegen eines anderen bedeutenden Moments in Erinnerung: dem gemeinsamen Mittagessen des Papstes mit einer Vertretung von Arbeitern in Kurzarbeit und einigen von der Caritas betreuten Armen. Als Vorsitzender der Bischofskonferenz der Marken war Menichelli außerdem nationaler kirchlicher Assistent der Vereinigung italienischer katholischer Ärzte (Amci).

Geschätzt auch von Papst Franziskus

Unter Papst Franziskus war eine Anerkennung für sein besonderes pastorales Engagement für die Familie die päpstliche Ernennung zum Mitglied der III. Außerordentlichen Versammlung der Bischofssynode über die Familie (Oktober 2014) und anschließend auch zur XIV. Ordentlichen Vollversammlung 2015.  

Kindheit im Krieg

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs geboren, gehörten zu Menichellis Spielgefährten die älteren Geschwister des heutigen römischen Oberrabbiners Riccardo Di Segni, deren Familie durch den Ortspfarrer Zuflucht in Serripola gefunden hatte. Im Studium legte Menichelli einen Schwerpunkt auf Pastoraltheologie und unterrichtete nach seiner Priesterweihe 1965 Religion an staatlichen Schulen, bevor er 1968 in die Kurie in Rom gerufen wurde. In der Ostkirchenkongregation arbeitete er als persönlicher Sekretär des Präfekten und früheren Spitzendiplomaten Kardinal Achille Silvestrini (1923-2019).

1994 ernannte Johannes Paul II. (1978-2005) ihn zum Erzbischof von Chieti-Vasto. Dort legte Menichelli einen Akzent auf die seelsorgliche Erneuerung, wie er auch während seiner Zeit als Kurienmitarbeiter die konkrete Seelsorge vor allem für Familien nie aufgegeben hatte. In der Italienischen Bischofskonferenz leitete er die Kommission für die Familie. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen wurde er auch als Mitglied in die beiden Familiensynoden 2014 und 2015 im Vatikan berufen.

Die unerwartete Berufung Menichellis ins Kardinalskollegium Anfang 2015 galt als Zeichen von Franziskus' persönlicher Wertschätzung. Dass Menichelli in der Bischofskonferenz zu den leiseren Stimmen zählte, hinderte ihn nicht an deutlichen Stellungnahmen. So sprach er sich gegen ein Gesetz aus, das Homosexuellen in Italien die Adoption von Kindern ihrer Lebenspartner erlauben sollte. Es gebe kein Recht auf Kinder, argumentierte Menichelli.

Aktualisiert mit dem Papsttelegramm am 22. Oktober 2025, 10.15 Uhr.

(vatican news/kap/kna - sst)

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21. Oktober 2025, 17:34