„Digital Rerum Novarum“: Experten diskutieren im Vatikan über KI
Ziel der Veranstaltung, eröffnet von Kardinal Peter Turkson und Schwester Helen Alford, war es, einen interdisziplinären Dialog über den ethischen, verantwortungsvollen und humanistischen Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu fördern – im Einklang mit dem Lehramt von Papst Leo XIV. und seinem Aufruf zu einem „mutigen digitalen Abrüstungsprozess“. Rerum Novarum, auf die der Titel des Workshops sich bezieht, ist eine Sozial-Enzyklika von Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1891, auf die Papst Leo XIV. mit einem Verweis auf die aktuellen sozialen Herausforderungen durch den Vormarsch der Künstlichen Intelligenz direkt hingewiesen hat, als er seine Namenswahl erklärte.
Laut einem anschließend an die Konferenz verbreiteten Pressestatement wurde unter anderem über die Notwendigkeit gesprochen, das Wettrüsten mit KI-Waffen zu stoppen und einen verbindlichen globalen Regulierungsrahmen zu schaffen; außerdem ging es um die Förderung einer „technologischen Sozialgerechtigkeit“, die eine gerechte Verteilung der Vorteile von KI sicherstellen soll – auch durch Instrumente wie ein universelles Grundeinkommen. Weitere Diskussionspunkte waren der Kampf gegen die monopolistische Konzentration auf dem Technologiemarkt zugunsten von Transparenz und Innovation, die ökologische Nachhaltigkeit von Rechenzentren und ein neues industrielles Entwicklungsmodell, sowie der Schutz sogenannter „Neurorechte“, um den menschlichen Geist vor invasiven technischen Eingriffen zu bewahren.
Netzwerk gründet sich
Während des Treffens wurde auch das KI-Netzwerk Lateinamerikas für ganzheitliche menschliche Entwicklung gegründet, das Universitäten und Institutionen aus verschiedenen Ländern vereint – darunter Notre Dame, MIT, Columbia University, Fudan University, Fundação Getulio Vargas und das Nationale KI-Zentrum von Chile. Ziel des Netzwerks ist es, Kooperation und Wissensaustausch zu fördern und sicherzustellen, dass „die innovativsten Maschinen dem Menschen dienen – und nicht umgekehrt“.
Zum Abschluss bekräftigten die Teilnehmer, dass der Mensch stets das letzte Wort bei grundlegenden Entscheidungen über den Einsatz digitaler Technologien haben müsse, um die Entwicklung der KI auf Frieden, soziale Gerechtigkeit und menschliche Würde auszurichten.
(vatican news - cs)
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