Katholische Konferenz zu psychischer Gesundheit in Rom
Vatican News
Die dreitägige internationale Veranstaltung, die mit Unterstützung der Internationalen Vereinigung katholischer Seelsorger für psychische Gesundheit und unter der Schirmherrschaft der Päpstlichen Akademie für das Leben organisiert wird, zielt darauf ab, Zuhören, Reflexion und die Zusammenarbeit zwischen denjenigen zu fördern, die Menschen und Gemeinschaften begleiten, die unter psychischem, sozialem und spirituellem Druck leiden. Im November ist auch die Gebetsintention von Papst Leo XIV. dem Thema psychische Gesundheit gewidmet - konkret geht es um Suizidprävention.
Angesichts von Krieg, Vertreibung, Ungleichheit und sozialer Fragmentierung möchte die Konferenz das Verständnis der Kirche dafür vertiefen, wie Glaube, Gemeinschaft und fundierte Seelsorge Heilung und Resilienz fördern können. Seelsorge müsse mitfühlend und entsprechend ausgebildet vorbereitet sein – gegründet auf menschlicher Nähe sowie auf fundiertem Wissen und Urteilsvermögen. Die Konferenz begann am Mittwochnachmittag mit einer öffentlichen Messe in der Kirche Santo Spirito in Sassia, unweit des Petersplatzes.
Vielseitiges Programm
Auf dem Programm stehen runde Tische zum Austausch, etwa zur Suizidprävention und Seelsorge. Ziel ist, laut den Organisatoren, „das Bewusstsein zu schärfen, das gemeinsame Gebet zu fördern und die Öffentlichkeit im Geiste der Solidarität und Fürbitte zur Teilnahme einzuladen". Das zweitägige Forum, zu dem abgesehen von der Eröffnungsmesse nur geladene Gäste Zugang haben, bringt etwa 50 Teilnehmer zusammen, darunter Geistliche, Ordensleute, Laienpastoralreferenten, Fachleute für psychische Gesundheit und Betroffene. Die Sitzungen wollen theologische Reflexion mit fachlichen Erkenntnissen verbinden und zu offenem Dialog, gegenseitigem Lernen und dem Austausch praktischer Ansätze aus verschiedenen pastoralen Kontexten wie Konfliktgebieten, Migrantengemeinschaften, Schulen und Pfarreien anregen.
Im Rahmen einer Arbeitskonferenz soll auch ein neues Dokument des vatikanischen Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen mit dem Titel „Psychische Gesundheit und pastorale Begleitung in humanitären Krisensituationen” vorgestellt werden. Zu den zentralen Themen gehören laut Programm: „Kontexte von Not und Resilienz – Verständnis dafür, wie sich Leiden und Resilienz in den heutigen sozialen, kulturellen und geopolitischen Realitäten ausdrücken; Lebenserfahrung und seelsorgliche Praxis – Untersuchung, wie pastorale Dienste die Verbindung und Begleitung in Pfarreien, Schulen und Gemeinden fördern; Fürsorge für die Betreuer, Seelsorge der Präsenz – Integration von Wissen über psychische Gesundheit in die pastorale Ausbildung und Gewährleistung des Wohlergehens derjenigen, die dienen; Theologie, Anthropologie und die Frage des psychischen Wohlbefindens – Reflexion über die Bedeutung des psychischen Wohlbefindens im Lichte der katholischen Theologie, Spiritualität und Humananthropologie."
Die Konferenz will „mehr sein, als ein akademischer oder beruflicher Austausch" - es gehe um eine „spirituelle und pastorale Begegnung, die darauf abzielt, die Begleitungsmission der Kirche zu erneuern."
Die Teilnehmenden sollen erkennen, wie die Kirche weiterhin Vertrauen, Würde und Gemeinschaft fördern kann, insbesondere unter denen, die unter Isolation, Traumata oder Verzweiflung leiden. Thema ist auch die Bedeutung der Ausbildung von Seelsorgern, die psychologisches Verständnis mit spiritueller Tiefe in ihrem Dienst verbinden sollten.
Im Jahr 2024 gab es erstmals eine solche Konferenz im Vatikan.
(vatican news - sst)
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