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Polizisten in Nicaragua (Aufnahme von August 2022) Polizisten in Nicaragua (Aufnahme von August 2022)  (AFP or licensors)

Nicaragua: Menschenrechtler fordern Freilassungen

Die Interamerikanische Menschenrechtskommission (IACHR) hat die Regierung Nicaraguas aufgerufen, elf Inhaftierte freizulassen. Die Inhaftierten und auch ihre Familien seien in Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden. Bereits am 28. Dezember hatte die IACHR den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte aufgerufen, die Betroffenen zu schützen.

Laut dem IACHR-Bericht handelt es sich bei den elf Gefangenen um bekannte Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft.  Sie seien nun in einer „äußerst schwerwiegenden und dringenden Situation, in der ihre Rechte irreparabel verletzt werden". Alle Betroffenen hätten „gegen die repressiven staatlichen Maßnahmen gegen die Zivilbevölkerung im Kontext der Menschenrechtskrise" demonstriert. In ihrem Bericht stellt die Kommission fest, dass sie von der Regierung keine Antwort auf die von der IACHR geforderten „Maßnahmen zur Bewältigung der Risikosituation" erhalten hat. Die IACHR zeigte sich beunruhigt, da alles darauf hinzudeuten scheine, dass die Gefangenen in Isolationshaft und unter „Bedingungen festgehalten werden, die sie in eine Situation extremer Gefahr bringen". In dem Dokument heißt es sogar, dass diese Menschen nicht die geringsten Garantien für ein Strafverfahren haben werden, wenn die Krise im Land eskaliert.

Nichtregierungsorganisationen und unabhängige Medien kritisierten immer wieder in scharfer Form die Menschenrechtsverletzungen der Regierung. Inzwischen sind mehr als 1.300 Nichtregierungsorganisationen verboten worden. 

Auch Kirchenleute betroffen 

Auch die katholische Kirche in Nicaragua steht unter Druck. Jüngst wurde laut Medienberichten erstmals ein katholischer Priester der „Verschwörung zur Untergrabung der nationalen Integrität" für schuldig befunden. Weitere katholische Geistliche im Land sind in Haft.  Prominentester Inhaftierter ist der Bischof von Matagalpa, Rolando José Álvarez, der noch auf einen Termin für seinen Prozess wartet. Er lehnte Medienberichten zufolge das Angebot ab, ins Exil zu gehen. Der Weihbischof von Managua, Silvio José Báez Ortega, befindet sich nach Morddrohungen im Exil.

(vatican news - sst) 

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21. Januar 2023, 15:27