Irak: Acht Jahre nach IS – Zwei Kirchen wiederaufgebaut
Joseph Tulloch - Mossul
In Mossul sind acht Jahre nach der Herrschaft des sogenannten Islamischen Staates zwei historische Kirchen wiedereröffnet worden. Politiker, Geistliche und Gläubige versammelten sich in der Altstadt, um die syrisch-orthodoxe Mar-Toma-Kirche aus dem 7. Jahrhundert und die chaldäische Al-Tahira-Kirche aus dem 18. Jahrhundert einzuweihen. Beide Gotteshäuser waren während der Besatzung durch den IS schwer beschädigt oder zerstört worden.
Der IS hatte nach seiner Machtübernahme im Jahr 2014 die im Norden des Landes gelegene Stadt Mossul zu seiner Hauptstadt erklärt. Als zweitgrößten Stadt des Landes befindet sie sich am Ort des antiken Ninives. Heilige Stätten von Christen, Jesiden und anderen Minderheiten wurden entweiht, die Gläubigen zur Flucht gezwungen. Nach der Befreiung 2017 fanden Rückkehrer eine weitgehend zerstörte Stadt vor.
„Diese Kirchen sind unsere Wurzeln, unsere Geschichte. Wir müssen sie am Leben erhalten“, sagte Patriarch Louis Raphaël Sako, Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche. Auch junge Christen aus Mossul beteiligten sich an den Restaurierungsarbeiten. „Die Wiedereröffnung ist ein Zeichen der Hoffnung“, sagte Fadi, 27, der am Wiederaufbau des berühmten „Tores der Zwölf Apostel“ beteiligt war. „Sie zeigt den Christen im Ausland, dass es hier wieder besser ist.“
Die Renovierung wurde 2022 mit Unterstützung der internationalen Stiftung ALIPH und der französischen Hilfsorganisation L’Oeuvre d’Orient begonnen. „Heute ist ein Festtag, nicht nur für die Christen Mossuls, sondern für alle Bewohner“, sagte Hugues de Woillemont, Direktor von L’Oeuvre d’Orient. „Die Kirchenglocken werden wieder läuten.“
(vatican news - lyk)
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