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Arbeiter bereiten Wahllokale für die Präsidentschaftswahl vor Arbeiter bereiten Wahllokale für die Präsidentschaftswahl vor 

Chile: Bischöfe rufen zur Stärkung der Demokratie auf

Kurz vor der Präsidentschaftswahl wenden sich Chiles Bischöfe mit einer klaren Botschaft an die Bevölkerung und erinnern an die Würde jedes Menschen. In ihrer Erklärung sprechen sie über den Schutz des Lebens, den Umgang mit Migration und die Bedeutung demokratischer Verantwortung.

Die Bischöfe betonen ihren Auftrag, ihre „Stimme zur Verteidigung der Menschenwürde zu erheben“. Das in jedem Menschen gegenwärtige Bild Gottes fordere dazu auf, „das Leben – von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod – zusammen mit den notwendigen Bedingungen für seine volle Entfaltung und die Anerkennung seiner Würde - zu schützen und zu fördern“.

Einsatz für Migranten

Mit Blick auf die Situation von Migrantinnen und Migranten äußern die Bischöfe ihre Sorge: „Wir sind betrübt über die zunehmende Verunglimpfung unserer Brüder und Schwestern mit Migrationshintergrund, die mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement einen immensen Beitrag zum Wohl unserer Nation leisten.“ Sie rufen auf zu einer Grenzkontrolle, die die Würde des Menschen achtet. Sie erinnerten daran, dass sie  mit den Migranten „durch Bande der Solidarität und brüderlichen Gemeinschaft verbunden“ seien.

Im Gedenken an das hundertjährige Jubiläum der Trennung von Kirche und Staat bekräftigen die Bischöfe ihren Willen, die Entwicklung des Landes weiterhin zu begleiten, „damit Chile gerechter, brüderlicher und solidarischer wird“.

Appell vor den Wahlen

Mit Blick auf die bevorstehende Wahl am 16. November und die in Chile geltende Wahlpflicht rufen die Bischöfe zu verantwortungsvollem Handeln auf. Sie mahnen zu „Unterscheidungsvermögen“ und heben den Wert der demokratischen Ordnung hervor. In ihrer Botschaft heißt es: „Wir betonen den hohen Wert der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit, in denen die Kraft der Vernunft über die Vernunft der Kraft siegt“.

Diagnose der gesellschaftlichen Lage

In ihrer Erklärung sprechen die Bischöfe von einem weit verbreiteten Unbehagen: „Wir spüren nach Jahren der politischen, sozialen, wirtschaftlichen und ethischen Krise ein allgemeines Unbehagen“, das zu Stagnation führe und sich in „Angst vor Unsicherheit und Gewalt, Ungewissheit über die Zukunft und Misstrauen gegenüber den Institutionen“ äußere. Zugleich betonen sie positive Kräfte im Land: „Wir erkennen auch die Stärke und Fähigkeit unseres Volkes an, voranzukommen, wenn wir gemeinsam das soziale Vertrauen wiederaufbauen.“

(sir - bl)

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15. November 2025, 12:26