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Czeslaw Kozon, Bischof von Kopenhagen, Vizepräsident der COMECE Czeslaw Kozon, Bischof von Kopenhagen, Vizepräsident der COMECE 

EU-Bischöfe fordern Einsatz gegen antichristlichen Hass

Die COMECE fordert einen EU-Koordinator gegen antichristlichen Hass und besseren Schutz für Gläubige. Bei einem Treffen am 17. November warnten verschiedene Religionsvertreter vor wachsender Diskriminierung.

Mit einem Apell an die Europäische Union hat die Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (COMECE) den Schutz von Gläubigen in Europa und den Einsatz gegen antichristlichen Hass in den Mittelpunkt gestellt. Bei der jährlichen Sitzung  zwischen der Europäischen Kommission und religiösen Führern betonte Czeslaw Kozon, Bischof von Kopenhagen und Vizepräsident der COMECE, die Dringlichkeit eines europäischen Koordinators zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegen Christen.

Die COMECE „fordert nachdrücklich die Ernennung eines EU-Koordinators für die Bekämpfung von antichristlichem Hass.“ Sie verweist darauf, dass „immer mehr Berichte auf das Auftreten von Verbrechen gegen Christen und von Hass, Intoleranz und Diskriminierung ihnen gegenüber innerhalb der Europäischen Union aufzeigen.“ Notwendig sei, „einen angemessenen Schutz der Gläubigen und ihrer heiligen Stätten zu gewährleisten, unabhängig davon, ob sie einer Mehrheits- oder Minderheitsreligion angehören.“

Bischof Kozon erklärte: „Es gibt mehr als einen konkreten Grund, warum viele Christen derzeit Diskriminierung, Ausgrenzung, Belästigung, Hass und Gewalt ausgesetzt sind.“ In zunehmend säkularisierten Gesellschaften gebe es immer weniger Raum für Religion sowie für religiöse Argumente in der Politik und in der öffentlichen Debatte.“

Christliche Politik

Laut COMECE zeigt sich dies unter anderem in der Diskriminierung von Politikern, „die klassische christliche Ansichten zu Abtreibung, Euthanasie, Ehe und Familienleben vertreten“, oder in deren freiwilliger Enthaltung, ihre Überzeugungen öffentlich zu äußern.

Der Bischof bemerkt außerdem: „Sehr oft werden klassische christliche Prinzipien und Tugenden als Widerspruch oder sogar als Bedrohung für die moderne Gesellschaft angesehen.“ Dies könne zu Einschränkungen des Rechts führen, nach christlichen Grundsätzen zu erziehen, und zu „Misstrauen gegenüber dem Recht der Eltern, ihre Kinder nach ihrem Glauben zu erziehen.“

Aus diesem Grund formulierte die COMECE eine weitere zentrale Bitte an die EU: Es „ist von grundlegender Bedeutung, und wir würden uns wünschen, dass mehr dafür getan wir,“ um „religiöse Bildung über das Wesen, die Grundprinzipien, das Selbstverständnis und die Strukturen der Religionen“ zu fördern.

„Hass zu überwinden ist nicht nur eine rechtliche oder technologische Herausforderung, sondern eine moralische und spirituelle Herausforderung, die jeden von uns zur Umkehr, zur Erneuerung des Gewissens und zur Rückkehr zu unserer wahren Menschlichkeit nach dem Bild Gottes aufruft.“

An dem Treffen nahmen christliche, jüdische, muslimische und buddhistische Vertreter teil. Erzbischof Nikitas von Thyateira und Großbritannien im Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel ging in seiner Rede auf den zunehmenden scharfen Ton der öffentlichen Debatte ein und rief die EU auf, Programme zur Eindämmung und Bekämpfung von Hassreden zu unterstützen.

(sir - bl)

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20. November 2025, 12:28