Suche

Nigerianische Soldaten Nigerianische Soldaten  (AFP or licensors)

Nigeria: Bischof beschreibt Sicherheitslage als „schrecklich“

Nach der Entführung von 25 Schülerinnen im Norden Nigerias hat Bischof Bulus Duwa Yohanna von Kontagora erneut auf die schwierige Lage christlicher Gemeinden und die zunehmende Unsicherheit im Land hingewiesen.

Bulus sprach von „stiller Verfolgung“, unter der viele Christen litten. Mit Blick auf die aktuelle Sicherheitslage berichtete der Bischof von Angriffen in mehreren Gemeinden seiner Diözese. Er beschrieb die Situation als „schrecklich“ und sagte: „Sie drangen in eine unserer Außenkirchen ein, und alle rannten in den Busch. Es blieb keine Zeit, etwas zu unternehmen.“ Die Gewalt nehme weiter zu und treffe die Bevölkerung direkt, so der Bischof.

Entführung von Schülerinnen

Die Entführung von 25 Schülerinnen einer staatlichen Schule für Mädchen in Maga im Bundesstaat Kebbi bezeichnete der Bischof als tragische Erinnerung daran, dass Nigeria sogar für Kinder nicht mehr sicher sei. Er sagte, er habe Augenzeugenberichte gesammelt, die von einem fünfstündigen Angriff in der Nacht des 17. November erzählen. Die Angreifer hätten geschossen, einen Mitarbeiter der Schule getötet und anschließend die Mädchen verschleppt. „Wir beten, dass Gott diese Mädchen leiten und beschützen wird, wo immer sie auch sind“, sagte er.


Nach Angaben des Bischofs begann der Vorfall bereits am Nachmittag des 16. November, als eine Gruppe bewaffneter Männer, als Soldaten gekleidet, das Schulgelände betreten habe. In der darauffolgenden Nacht hätten bewaffnete Banditen die Schule gestürmt. Erst nach ihrem Abzug am folgenden Morgen sei das Fehlen der Schülerinnen festgestellt worden. Die Schule, in der rund 300 Kinder untergebracht sind und die normalerweise von Sicherheitskräften bewacht wird, wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Bischof Bulus appelliert an staatliche Verantwortungsträger: „Hätte die Regierung genug getan, wir wären heute nicht dort, wo wir sind“. Anstatt über politische Fragen zu debattieren, müsse Sicherheit Vorrang haben. Er mahnte, dass sich nach seinem Eindruck viele Politiker stärker mit den Wahlen 2027 beschäftigen als mit der anhaltenden Gewalt: „Sicherheit ist nicht ihr Problem, sondern wie sie die Wahlen gewinnen können“.

(aciafrica - bl)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

21. November 2025, 12:47