Philippinen: Kirche unterstützt Protest gegen Korruption
Die „Trillionen Pesos" beziehen sich auf das Ausmaß eines Korruptionsskandals bei Hochwasserschutzprojekten, in den offenbar Politiker, Beamte und Geschäftsleute verwickelt sind. Hochrangige Politiker, darunter engste Vertraute von Präsident Ferdinand Marcos Jr., sind bereits zurückgetreten. Ein prominenter vor seiner drohenden Verhaftung ins Ausland geflüchteter Unternehmer hat den Präsident beschuldigt, selbst verwickelt zu sein. Es war allerdings auch Marcos, der den Skandal in seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation öffentlich gemacht hatte.
Auch Kirche protestiert gegen Korruption
Die Bevölkerung müsse „die Normalisierung von Korruption ablehnen", forderte der katholische Bischof Elias Ayuban zum Auftakt der Demonstration am EDSA-Denkmal, das an den erfolgreichen Volksaufstand gegen die Diktatur von Ferdinand Marcos Sr. im Jahr 1986 erinnert. Die katholische Bischofskonferenz unterstützte den Protest, ohne aber offiziell dazu aufgerufen zu haben. Auch der für seine klaren Worte gegen den Drogenkrieg des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte bekannte Erzbischof Socrates Villegas hatte wenige Tage vor den Protesten in einem Hirtenbrief die Gläubigen aufgefordert, bei den Antikorruptionsprotesten nicht die Opfer des „blutigen Drogenkriegs" zu vergessen.
Vor dem Hintergrund des Regimesturzes vor fast 40 Jahren mahnen prominente Politiker, Kirchenleute und Militärs im Zuge der aktuellen Proteste allerdings zur Ruhe und widersprechen Gerüchten, wonach es sich um einen Putschversuch handeln könnte. So warnten die Organisatoren des „Trillion Peso March" im Vorfeld davor, während der Kundgebungen ein Eingreifen des Militärs zu fordern.
(kap - sst)
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