USA: Bischöfe kritisieren Sterbehilfegesetz in Illinois
Die Bischöfe von Illinois haben die Legalisierung der ärztlichen Sterbehilfe scharf kritisiert. In einem Schreiben an Gouverneur Pritzker erklärten sie, dass es bei dem Gesetz „nicht um Mitgefühl“ gehe. Sie forderten, dass Menschen am Lebensende „mitfühlende, liebevolle Pflege durch ausgebildete Fachkräfte und liebevolle Familienangehörige“ erhalten sollen.
Negative Folgen bereits anderswo sichtbar
Die Bischöfe warnten vor gefährlichen Folgen. Das Gesetz sehe zwar vor, dass Patienten über Alternativen informiert werden müssten, enthalte aber „keine Verpflichtung", dass die „Person, die den Tod wünscht" über Dienstleistungen aufgeklärt wird. Zudem gebe es keinen ausreichenden Schutz vor Druck oder Zwang. „Dies hat sich in anderen Bundesstaaten, in denen diese Gesetze bereits gelten, bereits gefährlich ausgewirkt. Das ist kein Mitgefühl“, erklärten sie.
Aus Sicht der Kirche widerspricht die Regelung dem christlichen Verständnis vom Schutz des Lebens. Die katholische Lehre besagt, dass vorsätzliche Euthanasie, unabhängig von ihrer Form oder ihren Motiven, Mord sei. Zugleich betont die Kirche, dass der Verzicht auf unverhältnismäßige oder außergewöhnliche Behandlungen moralisch zugelassen sei.
Hintergrund
Am 12. Dezember unterzeichnete Gouverneur Pritzker das Gesetz SB 1950. Es erlaubt unheilbar kranken Erwachsenen mit Wohnsitz in Illinois, ihr Leben durch selbst verabreichte tödliche Medikamente zu beenden. Das Gesetz tritt im September 2026 in Kraft.
Auch Behindertenorganisationen warnten ihre Mitglieder. Während einer Mahnwache in Chicago protestierten Ärzte, Gläubige und Aktivisten gegen das Gesetz.
(ucan - bl)
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