D: Bischof fordert Maßnahmen gegen Wohnungsnot
Materielle Wohnungslosigkeit
Gefahr von Instrumentalisierung
In seiner Predigt betonte der Bischof, auch heute gelte es, die Nöte der Menschen zu sehen und zu helfen - auch weil sonst viel auf dem Spiel stehe: „Was eindringlich gerade auch für unsere Zeit bleibt, ist die Anfrage Gottes durch den Propheten Haggai: ,Überlegt doch, wie es euch geht!`Da ist doch nicht nur die materielle Infrastruktur, die milliardenschweren Investitionsbedarf hat. Da ist das Grundgefühl des Lebens als löchriger Beutel, das momentan vor allem die, die aus der Angst und Verunsicherung der Menschen ihr Kapital schlagen, auszunutzen wissen."
Namen nannte der Bischof nicht. Er führte weiter aus, dass es Leute gebe, welche die Unzufriedenheit der Menschen ausnutzen: „Geschickt ernähren sie sich von der Unzufriedenheit und Unruhe der Menschen, haben aber selber nichts anzubieten, was satt macht – und warm – und Lebensfreude schenkt – und Wert und Würde dem gebeutelten Menschen verleiht. In der Hässlichkeit ihrer ausgrenzenden Unmoral finden sie sich gegenseitig, schüren sie die Ressentiments und bedienen sie die am Ende selbstzerstörerische Bereitschaft im Menschen zur Verächtlichmachung missliebiger Menschen und Strukturen."
Spirituelle Wohnungslosigkeit
Die Erzählung vom Propheten Haggai, der die gottvergessenen Menschen zum Nachdenken bringen wollte, nutzte der Bischof in seiner Predigt auch, um ebenfalls auf eine spirituelle Wohnungslosigkeit einzugehen: „Auch wenn nichts zu fehlen scheint, wird das Leben ohne Gott wie ein löchriger Beutel und das menschliche Leben verliert seine Wertigkeit, seinen Halt, seine innere Heimat, ohne die wir in unseren Häusern nur hausen, nicht wohnen. Gott in die eigene Mitte zu holen bedeutet, das Herz zu weiten, sodass Wohnraum für alle entsteht."
Die katholische Kirche dürfe „nicht bei sich selbst" verbleiben, sondern müsse „die Nöte der Menschen im Blick" haben - „vor allem die, in denen Christus sich besonders zu erkennen gibt: Ich war nackt und ihr habt mich bekleidet. Ich war obdachlos und ihr habt mir ein Dach gegeben (Vgl. Mt 25)".
(pm - sst)
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