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Protestveranstaltung gegen Feminizide (Archivbild) Protestveranstaltung gegen Feminizide (Archivbild)  (DARRIN ZAMMIT LUPI)

D: SkF fordern mehr Schutz vor Gewalt gegen Frauen

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) ruft am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen zu mehr Schutz und verlässlicher Unterstützung für Betroffene auf. Der Verband sieht anhaltend hohe Gewaltzahlen und ein Hilfesystem, das den Bedarf nicht deckt.

Im Mittelpunkt des kirchlichen Handelns steht die Würde jedes Menschen. Aus diesem Verständnis heraus erinnert der Sozialdienst katholischer Frauen an die Aufgabe: Frauen und Kinder in Situationen von Gewalt zu begleiten und ihnen Schutz zu ermöglichen. Der Verband beschreibt, dass er als Teil der Kirche seit vielen Jahren für die Bewahrung der körperlichen und seelischen Unversehrtheit eintritt.

Erschütterndes Ausmaß

Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen weist der SkF Gesamtverein e.V. darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder in Deutschland weiterhin ein erschütterndes Ausmaß erreicht. Trotz bestehender gesetzlicher Grundlagen bleibt das Hilfesystem nach Angaben des Verbandes deutlich hinter dem Bedarf zurück.

Die im Vorstand tätige Yvonne Fritz spricht von einer bedrückenden Realität. Sie erklärt: „Diese Zahlen zeigen: Gewalt gegen Frauen ist keine Ausnahme, sie ist Alltag. Und sie zerstört Leben – das der Frauen ebenso wie das ihrer Kinder“. Der SkF betont, dass Kinder in solchen Situationen nicht nur Beobachter sind, sondern als eigenständige Opfer schwere Folgen tragen.

Besonders Gruppen geflüchteter Frauen, Frauen mit Behinderung, Frauen mit chronischen Erkrankungen und wohnungslose Frauen finden nach Darstellung des Verbandes oft keinen passenden Zugang zu Schutzangeboten, da Einrichtungen nicht barrierefrei sind oder aber durch Aufnahmekriterien die Schutzsuchenden ausschließen.

Daten und Fakten

Ein wichtiger Schritt sei das neue Gewalthilfegesetz. Dies sieht erstmals eine finanzielle Beteiligung des Bundes vor. Für die Jahre bis 2036 sind 2,6 Milliarden Euro vorgesehen sowie ein Rechtsanspruch auf einen Schutzplatz ab 2032. Der SkF warnt jedoch, dass Länder und Kommunen weiterhin die laufenden Kosten tragen müssen und Mittel vor Ort nicht reduziert werden dürfen, da sonst Schutzlücken entstehen.

Die Daten des Bundeskriminalamts für das Jahr 2024 (BKA-Lagebild „Häusliche Gewalt 2024“) zeigen 265.924 Opfer häuslicher Gewalt. Das entspricht einem Antstieg um 3,8 Prozent. Ebenso zeigt die Statistik, dass 308 Frauen und Mädchen getötet wurden.

Nach Einschätzung des Verbandes braucht es ein umfassendes Konzept, das Prävention, Schutz, Täterarbeit und Strafverfolgung verbindet. Katharina van Elten, Referentin für Gewaltschutz, erklärt abschließend: „Gewaltschutz ist keine freiwillige Aufgabe, sondern eine staatliche Pflicht und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die aktuellen BKA-Zahlen zeigen das Ausmaß – jetzt braucht es den politischen Willen, das Hilfesystem und die Prävention endlich auf die Wirklichkeit auszurichten.“

(SkF - bl)

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25. November 2025, 11:57