Irak: Sako hofft auf innere Einheit des Landes
Die Lage im Irak bezeichnete das Kirchenoberhaupt als „sehr fragil“, verstärkt durch den politischen Umsturz in Syrien. Seit mehr als 20 Jahren gebe es „keinen Kompass für die Zukunft des Iraks“. Das Land sei durch Verfall, Korruption und Chaos zu einer Stammesmentalität zurückgekehrt.
Gefahr des Kriegs
Kardinal Sako verwies auf das Problem fragmentierter Gesellschaften und Systeme, die nicht in der Lage seien, einen echten Staat zu bilden. Die Fragmentierung religiöser und konfessioneller Strukturen öffneten unkontrollierten Waffen, Stellvertreterkriegen und dem Verlust jeglicher Aussicht auf echten Frieden Tür und Tor. Ohne Einheit in den je eigenen Reihen steuere die Welt „auf einen Krieg zu, und das ist ein großes Problem“.
Überhaupt sei die politische Kultur einer „Kunst des Gewehrs“ anstelle von Diplomatie sowie die Verbreitung von Waffen ein Problem für die gesamte Region. Diese sei überzeugt, „dass sie ihre Rechte durch Krieg gegen Israel erlangen kann“. Dabei seien neben dem Iran auch Israel sowie weitere Länder für die Verbreitung von Waffen verantwortlich, weil sie ein Interesse an einer Schwächung der Länder des Nahen Ostens hätten.
Botschaft an christliche Minderheit
Die jüngste Reise von Papst Leo XIV. in die Türkei und den Libanon habe ihn in seiner Überzeugung bestärkt, dass die Ära der „sinnlosen Kriege“ zu Ende gehen werde, obwohl die regionalen Mächte weiter darauf bestünden, in der Illusion eines „klaren Sieges“ zu leben. Den päpstlichen Aufruf, Koexistenz und Vielfalt als Bereicherung zu bewahren, deutete Sako als Botschaft an die christlichen Minderheiten im Nahen Osten. „Dies sind eure Länder, gebt nicht auf, steht solidarisch zu euren Brüdern und Schwestern in euren Heimatländern und seid ein Zeichen der Hoffnung“, sei deren Kernaussage.
(kna – sk)
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